UNSER GROSSES ALBUM ELEKTRISCHER TAGE (2018)
nach dem gleichnamigen Roman von Johanna Maxl
Eine Gruppe von Kindern wird von ihrer Mutter verlassen. Statt ihren widersprüchlichen Erinnerungen nachzuhängen, entschließen sie sich ihr Haus zu verlassen und sie zu suchen. Dabei stoßen sie an die Grenzen dessen, wer diese Frau überhaupt ist. Sie fragen sich, ob es so etwas wie feste Identitäten gibt und warum alle in ihren Rollen gefangen sind - sei es Mutter, Kind oder irgendetwas anderes.
James & Priscilla verschneidet den schillernden Text von Johanna Maxl mit Popsongs der letzten Jahre und erzählt so Geschichten aus der Sicht der Kinder (She was so good at being in trouble - Unknown Mortal Orchestra) und der Mutter (All you want is Nikes - Frank Ocean). Mit ihrer Form des minimalistischen Konzert-Theaters erschafft die Gruppe auf der Bühne ein Album voller Sehnsucht und den großen Versprechen von Pop-Musik: Emanzipation und Verbundenheit.
Der Roman Unser großes Album elektrischer Tage der Leipziger Autorin Johanna Maxl erscheint am 31. August '18 im Verlag Matthes & Seitz Berlin.
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Unser großes Album elektrischer Tage wird gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, der Stiftung Niedersachsen, dem Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover und der Hans Thomann-Stiftung.
Eine Kooperation mit Cammerspiele Leipzig e.V.
VON UND MIT Clara Minckwitz, Felix Scheer, Nicolas Schneider, Aishe Spalthoff, Jasper Tibbe | TEXT UND DRAMATURGISCHE UNTERSTÜTZUNG Johanna Maxl | ASSISTENZ Miriam Bähr | PRODUKTIONSLEITUNG Zwei Eulen
Was dann tatsächlich so ein Bild ist, was haften bleibt. In Unser großes Album elektrischer Tage wird es beschworen, nicht als szenische Illustration, nicht als melodramatische Emotionsmache, sondern in ruhigen Worten, in denen etwas wirkt, das man den Zauber des Lapidaren nennen könnte. Etwas also, das Wesen und Gestus der Arbeiten von James & Priscilla ganz gut beschreibt. Es sind Inszenierungen eines Low-Budget-Pathos des forcierten Understatements. Eine gezielt schrägwinkelige, traumähnliche Verschrobenheit, in der das Sujet, die Szene, das Bild indes verblüffend oft klar und stark zum Wirken kommen. Und das auch, weil sie sehr effektvoll mit teilweise schon absurd minimalistisch dargebotenen Popsongs - je nach gewünschter Stimmungslage - rosarot oder nachtschwarz ausgemalt werden. [...] Geht es doch hier vielmehr um den Akt des Suchens als solchen. Des Suchen nach der Mutter wie auch des Erinnerns an sie. Nicht zuletzt des Suchens nachdem, was man selbst sein könnte - was sich hier insgesamt als ein einziges Selbst-Bild-Machen entpuppt. Freilich ohne, dass die Inszenierung sich dabei groß um Bilder - sprich: Visualisierungen - schert, sondern rigoros szenisch spartanische Sehnsuchtsprojektionen in Poesie und Pop betreibt [...].
(Steffen Georgi, Leipziger Volkszeitung, 10.03.'18)
PLAYLIST
1 Unknown Mortal Orchestra: So Good at Being in Trouble
2 Angel Olsen: Shut Up Kiss Me
3 Allah-Las: Sacred Sands
4 Marian Hill: One Time
5 Jai Paul: BTSTU
6 Portishead: We Carry On
7 Bon Iver: Heavenly Father
8 Lana Del Rey: Ride
BISHERIGE AUFFÜHRUNGEN
08. März '18 (Premiere) + 09.+ 10. März '18
Cammerspiele Leipzig
23. + 24. September '18
Theaterwerkstatt Quakenbrück
25. - 27. Oktober '18
Theaterhaus Hildesheim
21 + 22. November, '18
LOT Braunschweig
23.+ 24. November '18
Pavillon Hannover
01. Februar '19
die naTo Leipzig (Bewegungskunstpreis-Festival)
18.- 20. April '19
Theaterdiscounter Berlin
Fotos: Jakub Simcik